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#ÖFFENTLICHE ARCHITEKTURPROJEKTE
Kapelle Unserer Lieben Frau von den Schmerzen in Nesvačilka
Mehr als hundert Jahre lang sehnten sich die Einwohner von Nesvačilka nach einer Kapelle, einem Ort der geistlichen Besinnung, einem Ort, an dem sie sich als Glaubensgemeinschaft versammeln konnten.
Pfarrer René Strouhal teilte mit den Gemeindemitgliedern nicht nur diesen Wunsch, sondern auch eine Vision: ein Gebäude zu errichten, das nicht nur die umliegende Landschaft prägen, sondern auch die Kultur, die Gesellschaft und das Erbe dieses Ortes beeinflussen würde. Damals ahnte ich noch nicht, dass diese Entscheidung uns auf eine zwölfjährige Reise schicken würde.
Die sanft gewellte Landschaft Südmährens ist weitläufig, mit endlosen Feldern, die sich so weit das Auge reicht, erstrecken. Nesvačilka hat sich seit seinen barocken Anfängen kaum verändert, wobei der ursprüngliche Grundriss eine erhöhte Stelle oberhalb des Dorfes bewahrt hat, an der die Siedlung auf natürliche Weise ansteigt und von weitem sichtbar ist. Dieser Ort schien wie geschaffen dafür, die barocken Ideale der Kultivierung des Landes zu erfüllen - ein Land, in dem weder Wälder noch Felsen zu sehen sind, sondern nur Erde und Felder. Die Verwendung natürlicher, in dieser Region seltener Materialien wie Stein und Holz hat symbolische Bedeutung: den Glauben in eine ausgedörrte Landschaft zu bringen. Ich entschied mich für das Konzept eines zentralen Bauwerks, das auf der Hügelkuppe als Leuchtturm, als Orientierungspunkt sowohl im Raum als auch im Geist stehen sollte.
Die Einheimischen wählten die Schmerzensmutter als Patronin der Kapelle, als Symbol für das Leid, das sie ertragen musste. Ihre Geschichte und ihre Emotionen spiegeln sich in dem Raum wider. Auf dem Staub und der Erde dieses Ortes, die den Boden bilden, haben wir einen Tempel gebaut. Der untere Teil, der aus Gneissteinen besteht, steht für uns - stur, ungehorsam und schwer zu formen. Aus diesen Steinen ragen sieben Balken in den Himmel, die die sieben Schmerzen Marias symbolisieren und uns mit Gott verbinden. Vom Himmel fällt ein Schleier aus Marias Tränen, die über uns weinen. Die filigrane Holzstruktur, die mit kleinen Fenstern durchsetzt ist, lässt das Sonnenlicht jederzeit in das Herz der Kapelle eindringen. Das Gebäude ist von einem Kranz von Kreuzwegstationen umgeben, ergänzt durch Apfelbäume, die eine Allee zur Kapelle bilden, und einen Obstgarten dahinter, der mit den umliegenden Feldern verbunden ist.
Das Bauwerk verbindet Tradition und Moderne. Die Konstruktion ist von mittelalterlichen Bautechniken inspiriert und steht im Dialog mit modernen Technologien. Der Boden besteht aus verdichteter, gestampfter Erde, die Wände aus Bruchstein. Die tragende Lamellenstruktur, die aus tausend traditionell mit Zapfen und Keilen verbundenen Holzelementen besteht, wurde mit CNC-Fräsen hergestellt. Die fünfzehn Meter langen Balken sind handgeschnitzt und durchqueren den Raum frei, gekrönt von einer Stahlspitze auf dem Dach. Beim Betreten wird man von fünf Meter hohen Türen begrüßt, die sich zu einem dynamischen Raum öffnen. Die Perspektive der Balken und der umgebenden Struktur zieht einen in die Höhe. Die Kapelle übersteigt die Zeit. Was man erlebt, ist ihr Ausdruck, das Spiel von Licht, Akustik und Duft. Die Materialien sind natürlich, fühlbar und von handwerklichem Geschick durchdrungen, mit dem Ziel, Sie über das Alltägliche hinauszuheben. Ein Schlüsselfaktor bei der Auswahl der Materialien war die Fähigkeit, schön zu altern und ihre Qualität im Laufe der Zeit zu verbessern, anstatt sie zu mindern.
Der gesamte Bau wurde durch Spenden finanziert, was die Bauzeit verlängerte. Diese Zeit ermöglichte es mir jedoch, den Entwurf kritisch zu überdenken und die technischen und symbolischen Aspekte sorgfältig zu berücksichtigen, um eine sorgfältige Ausführung zu gewährleisten. In enger Zusammenarbeit mit den Bauherren und mit viel Liebe zum Detail erstellte ich sowohl die Bau- als auch die Produktionsdokumentation und verfeinerte die Prozesse unter Berücksichtigung der finanziellen und technischen Zwänge.
Status: Gebaut
Standort: Nesvacilka, CZ
Rolle der Firma: Leitender Architekt
Zusätzliche Credits: Atelier: RCNKSK
Autor: Jan Říčný
Co-Autor: Michal Říčný
Projektstandort: Nesvačilka, 664 54 Těšany, Tschechische Republik
Projektjahr: 2012
Jahr der Fertigstellung: 2024
Bebaute Fläche: 150 m²
Bruttogeschossfläche: 186 m²
Nutzbare Bodenfläche: 147 m²
Grundstücksgröße: 3 750 000 m²
Abmessungen: b=13 m / l=15 m / h=15 m / h=27 m [inkl. Kirchturm]
Bauherr: Römisch-katholische Pfarrei Moutnice
Website des Auftraggebers: www.farnostmoutnice.cz
Website des Projekts: www.kaplenesvacilka.cz
Fotograf: Ondřej Bouška, www.ondrejbouska.com, ondrej.bouska@gmail.com
Mitwirkende:
Lichtdesign und Lieferung: Etna, www.etna.cz
Realisierung des Stampflehmbodens: kolemhlíny, www.kolemhliny.cz
Realisierung der Stampflehmbodenkonstruktion: Hanno Burtscher, www.earthman.at
Tragwerksplanung: Vít Mlázovský, Filip Chmel
Landschaftliche Planung: Eva Wagnerová, www.evawagnerova.cz
Zimmerer- und Steinmetzarbeiten, EPDM: David Šebesta
CNC-Fertigung: Karel Hrdlička
Metallarbeiten und Stahlturmkonstruktion: Zámečnictví Fiala, www.zamecnictvifiala.cz, Kovopoláček, www.kovopolacek.cz
Unterbau/Fundament: Miroslav Klein
Entwurf und Herstellung der Elemente des Altarraums: Dominik Fiala
Möbel: Pavel Abrahámek
Tischlerei und Stahlbau für die Eichentore: Daniel Golík und Jakub Jarcovják
Lieferant der Bruchsteine: HUTIRA, www.hutira.cz
Landschaftsgestaltung: Jiří Dohnálek
Elektroinstallation: ELSTAR PLUS, www.elstar-plus.cz
Heizung, Wasserversorgung und Kanalisation: František Ryšavý
Installation der Fotovoltaikanlage: Svoboda a syn, www.sasbrno.cz
Sicherheitssysteme: MAXPROGRES, www.maxprogres.cz




