Abhikram House / Khosla Associates

Als wir die Architektur für dieses Haus in Ahmedabad entwarfen, war einer unserer wichtigsten Beweggründe die Reaktion auf die heißen und trockenen Sommer in der Stadt, in der die durchschnittlichen Tagestemperaturen 42 Grad Celsius erreichen.

Die Form des Hauses ergibt sich aus seiner klimatischen Ausrichtung und den Beschattungsvorrichtungen, die die Innenräume kühl halten. Tiefe Veranden und Überhänge, horizontale Pergolen und vertikale Lamellen filtern sanft die heftige Sonne.

Strategisch platzierte Öffnungen fördern die Querlüftung und reduzieren gleichzeitig den Wärmegewinn. Der Zugang zum Haus erfolgt von Nordosten her über einen großzügigen Laubengang, der mit geripptem Holz verkleidet ist. Der Laubengang ist mit geometrischen Aussparungen versehen, die natürliches Licht in die grünen Bereiche lassen und eine lineare Dholpur-Steinmauer hervorheben, die zum Haupteingang führt.

Man betritt das Haus durch ein geradliniges Foyer, das einen in ein Wohnzimmer mit doppelter Höhe führt, das im Osten und Westen von großzügigen, schattigen Veranden flankiert wird. Die östliche Veranda blickt auf einen intimen Poolbereich, während ihr Gegenstück im Westen (im Gegensatz dazu) eine Fülle von Grünflächen überblickt. Zwei alte Neem-Bäume, die an diesen Bereich angrenzen, wurden bei der Planung des Gebäudes berücksichtigt, um die Beschattung im Westen zu verbessern. Die Nordwand dieser Veranden ist mit einem gerillten und gemusterten Dholpur-Stein verkleidet, auf dessen Oberfläche sich im Laufe des Tages ein ständig wechselndes Sciographiespiel ergibt. Vor dem Foyer befindet sich ein weiteres doppelt so hohes Volumen, in dem das Treppenhaus untergebracht ist.

Eines der spannendsten Elemente des Hauses ist die Erschließung des ersten Stockwerks. Eine skulpturale Treppe aus Cortenstahl verbindet beide Ebenen und führt zu einer Brücke, die sich über einen doppelt so hohen Wohnraum erstreckt, der zwei Teile des Hauses miteinander verbindet und in eine Entertainment-Lounge führt. Die Erschließung spielt die Hauptrolle bei der Definition des Raumerlebnisses. Die Treppe flankiert den Essbereich, der durch geriffelte Glasschiebetüren abgetrennt ist, um sich abzuschirmen oder miteinander zu verbinden.

Drei trapezförmige Dächer umhüllen das doppelhohe Wohnzimmer und die Schlafzimmer im Obergeschoss. Das Dach über dem Wohnraum lässt eine weiche Qualität von Nordlicht in sein Volumen. Die Dächer sind auf der Unterseite mit dem warmen Holzfurnier verkleidet und kontrastieren mit den kühlen beigen Terrazzoböden, die sich durch das ganze Haus ziehen. Die Veranden und halbgeschlossenen Räume haben eine taktile und natürliche Qualität. Der Bodenbelag der Westveranda aus flussveredeltem Kota erstreckt sich bis zu den Ziegelböden in der Landschaft und ergänzt die akzentuierten Außenwände aus Dholpur-Stein.

Die Inneneinrichtung zeichnet sich durch eine weiche und gedämpfte Farbpalette aus Aquablauen, Beigetönen und Rosatönen aus. Die ausgewählten Möbelstücke wurden größtenteils von uns in Zusammenarbeit mit Mangrove Collective entworfen. Zeitgenössische indische Kunst, Stammesskulpturen, Jain Pichwais und traditionelle Teppiche schmücken die Räume, und eine typische Gujarati-Schaukel steht auf der Veranda im Mittelpunkt.