Studio Onu setzt bei seinem Haus im polnischen Wald auf traditionelle Architektur

Das Architekturbüro Studio Onu hat lokales Handwerk und Materialien mit einer landwirtschaftlichen Ästhetik kombiniert, um dieses Haus auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Polen zu schaffen.

Unter dem Namen Dom Las - was auf Polnisch Waldhaus bedeutet - hat das Basler Studio Onu die Lage des Hauses in der polnischen Kaschubei zum Anlass genommen, ein einfaches Haus zu entwerfen, das mit den umliegenden Bäumen und der landestypischen Architektur der Region harmoniert.

"In der heutigen Welt wird es immer seltener, traditionelle kaschubische Häuser zu finden, die die archetypische Inspiration für dieses Projekt verkörpern", sagte Studio Onu-Gründer Kuba Tomaszczyk gegenüber Dezeen.

"Viele der bestehenden Häuser sind entweder heruntergekommen, verlassen oder werden demnächst durch Neubauten ersetzt", fügte er hinzu. "Ich bin der festen Überzeugung, dass diese lokale Kultur nur überleben kann, wenn sie aktualisiert wird."

Dom Las besteht aus zwei scheunenartigen Backsteinbauten, von denen der eine die Wohnräume und der andere ein landwirtschaftliches Geschäft beherbergt, die durch eine Feuerstelle getrennt sind.

Im Hauptgebäude erinnert ein zentraler Kamin an die traditionelle Rolle der Feuerstelle im Zentrum des Hauses und trennt ein Schlafzimmer mit eigenem Bad im Süden von einem Wohn-, Ess- und Küchenbereich im Norden.

Eine kleine Leiter führt hinauf zu einem zusätzlichen Schlafbereich unter einer freiliegenden Holzdecke, der um einen verglasten Schornstein mit einem schmalen, hohen Fenster mit Blick auf das angrenzende Waldgebiet angeordnet ist.

Glasschiebetüren im Wohnbereich führen auf eine einfache, überdachte Terrasse, die im Norden an die Kiesauffahrt und die Feuerstelle des Hauses anschließt.

"Der Raum wird trotz seiner geringen Grundfläche als großzügig empfunden", erklärt Tomaszczyk. "Das Layout ist minimalistisch und orientiert sich an den einfachen Bedürfnissen des Kunden - es ist ein Ort zum Arbeiten, Ausruhen und gelegentlichem Gastgeber sein

Das Äußere beider Gebäude ist mit rotem Ziegelmauerwerk aus lokaler Produktion verkleidet, das durch strukturierte Bereiche gegliedert ist und durch dicke perforierte Metallfensterläden und ein Stehfalzdach aus Zink kontrastiert wird.

Die Außen- und Innenausstattungen wurden alle als zeitgenössische Interpretation des traditionellen polnischen Designs behandelt, wobei das Studio Onu maßgeschneiderte Möbelstücke entwarf, darunter einen Couchtisch, der aus einem Stück Onyx besteht, das auf kugelförmigen Holzbeinen ruht.

"Die Ziegel wurden von einer örtlichen Ziegelei bezogen, wobei ihr Farbton und ihre Materialität das Land und den Boden der Gegend respektieren. Die grünen Farbtöne der Vegetation spiegeln sich in den glasierten Keramikfliesen in der Küche und im Bad wider", beschreibt Tomaszczyk.

Die Fotos stammen von Martyna Rudnicka, das Styling des Fotoshootings von Anna Salak.

Projektnachweis:

Entwurf: Studio Onu

Leitender Architekt: Kuba Tomaszczyk

Design-Mitarbeiter: Hania Idziak, Yewon Ji, Ryan Otterson, Niki Murata

Bauingenieurwesen/Maschinenbau: Stanisław Tomaszczyk