Fernanda Marques entwirft ein brasilianisches Haus, das sich auf seine Beziehung zur Natur konzentriert

Die brasilianische Architektin Fernanda Marques enthüllt die weitläufige Casa Jabuticaba in der Stadt São José dos Campos in ihrem Heimatland

Die Casa Jabuticaba nimmt die notwendigen Teile eines großen Familienhauses auseinander, um eine Kette von Momenten rund um einen bepflanzten Garten zu bilden. Das von Fernanda Marques Architecture entworfene Haus in der brasilianischen Stadt São José dos Campos wurde so konzipiert, dass die Natur im Mittelpunkt des Lebens der Familie steht und sich im Laufe der Zeit mit ihr weiterentwickelt.

Wenn man das Haus von der Straße aus betritt, führen wogende Gräser die Gäste zu einem 3,5 m hohen Drehtor. Dahinter befindet sich ein relativ kompakter Hof mit Wasser, kleinen Bäumen und niedrigen Sträuchern, der das Bild eines wilden Rückzugsortes erweckt und eine visuelle Beziehung zu dem größeren Garten auf der Rückseite des Hauses herstellt

Die Travertinböden im Eingangsbereich setzen sich in den Hauptwohnbereichen im Erdgeschoss und auf der hinteren Terrasse fort und tragen dazu bei, eine nahtlose Verbindung zwischen Innen- und Außenbereichen herzustellen. Die Reihe der Sozialräume umfasst einen Kinoraum, eine Lounge, ein formelles Esszimmer und einen informellen Essbereich mit Blick auf die Küche. Alle diese Räume bieten einen freien Blick in den Garten dank der Schiebeverglasung in voller Höhe, die sich in versteckten Fächern gut verbergen lässt.

Vertikale Latten aus Cumaru-Holz säumen die Wände und Decken der Wohnräume und sorgen für Wärme und verstärken die Verbindung zur Natur - das Ergebnis ist ein Gefühl, als wäre man in der Höhle eines Baumes gefangen. Die Umarmung der Texturen natürlicher Materialien setzt sich auf der Terrasse fort, einem Zwischenraum, der zwar überdacht, aber dennoch offen für die Elemente ist. Die Auswahl an Möbeln umfasst Stücke von Gustavo Bittencourt und einen Esstisch von Hugo França, der aus einem geborgenen Paqui-Baum gefertigt wurde. Es werden auch maßgefertigte Stücke von Fernanda Marques ausgestellt, wie die grob behauenen Couchtische aus Kiefernholz mit Einsätzen aus patagonischem Granit. Laut Marques sind die Tische eine "subtile Anspielung auf die Notwendigkeit des Naturschutzes und der Wiederaufforstung, da sie aus einer Baumart hergestellt wurden, die zur Wiederherstellung der Wälder im Südosten Brasiliens angebaut wird"

Über eine geschwungene Treppe aus Cortenstahl und Travertin gelangt man in den ersten Stock, wo sich die Hauptschlafzimmer befinden - jedes mit eigenem Bad. Da sie senkrecht zu den Wohnräumen im Erdgeschoss verlaufen, haben die Schlafzimmer die beste Abendsonne, aber diskrete mechanische Rollläden können die Sonne abschirmen, um die Sonneneinstrahlung zu begrenzen, falls erforderlich. Wie im Erdgeschoss ist auch hier das Bewusstsein für die Natur ungebrochen. Das Hauptschlafzimmer blickt auf ein Naturschutzgebiet, und die Jabuticaba-Bäume, die Öffnungen in der freitragenden Dachkonstruktion durchbrechen, lassen gedämpftes Licht und weiche Schattenspiele in jeden Raum einfallen. Auch im Obergeschoss taucht das Cumaru wieder auf, zusammen mit anderen taktilen Elementen wie dem Waschbecken, das aus brasilianischem Marmor aus einem Steinbruch in Espirito Santo gefertigt wurde.

Die geschickte Beherrschung natürlicher Materialien bedeutet, dass dieses Familienhaus das Potenzial hat, jedes Jahr etwas Neues zu bieten; neue Kombinationen von Licht und Ton und auch neue Texturen, da jedes Material eine einzigartige Patina annimmt.

INFORMATIONEN

fernandamarques.com.br