Cinco Solidos entwerfen ein minimalistisches Haus in Kolumbien im Einklang mit der Landschaft

Hoch oben am bergigen Stadtrand von Medellín, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens, gelegen, nutzt das Casa JL des kolumbianischen Architekturbüros Cinco Solidos die landschaftliche Lage des Grundstücks voll aus, indem es sowohl den Panoramablick auf die Stadt als auch die umgebende Natur in den Vordergrund stellt.

Die reduzierten, minimalistischen Innenräume mit natürlichen Materialien und natürlichem Licht bilden eine gedämpfte, aber gefühlvolle Kulisse für die allgegenwärtigen Ausblicke und verleihen dem Haus eine kontemplative Atmosphäre. In Kombination mit einer Reihe von Terrassen, Balkonen und Innenhöfen, die nahtlos mit den Innenräumen verbunden sind, ist das Haus im Grunde ein Zen-Rückzugsort im Einklang mit der natürlichen Landschaft.

Um den ungehinderten Blick zu ermöglichen, folgt das zweistöckige Haus mit seinem linearen Grundriss den Konturen des Hanggrundstücks. Vollverglaste Fassaden und schlanke Stützen erwecken den Eindruck, dass die Betonbodenplatten der Schwerkraft trotzend über dem Erdgeschoss schweben. Tatsächlich herrscht in dem Haus, das an einem steilen Hang gebaut wurde, ein Gefühl der Leichtigkeit vor.

Im Erdgeschoss umfassen die öffentlichen Bereiche einen offenen Wohn-, Ess- und Küchenbereich sowie ein separates Wohnzimmer, das auch als Fernsehraum dient. Beide können vollständig zur Poolterrasse geöffnet werden, die sich über die gesamte Länge des Gebäudes erstreckt. Die Poolterrasse ist mit einer versenkten Outdoor-Lounge ausgestattet, die so konzipiert ist, dass sie die Aussicht nicht behindert, sowie mit einem angrenzenden Ess- und Grillbereich. Die Poolterrasse wurde als Erweiterung der Wohnbereiche konzipiert und verfügt über raumhohe Glasschiebeelemente, die vollständig eingefahren werden können. Im Gegensatz dazu sind die Garage, der Hauswirtschaftsraum und die Abstellräume auf der anderen Seite des Gebäudes komplett eingezäunt. In den drei Schlafzimmern im Obergeschoss befinden sich ebenfalls bodentiefe, vollständig versenkbare Glasschiebetüren, die sich zu einem gemeinsamen Balkon hin öffnen.

Die minimalistische Inneneinrichtung ist von einer klösterlichen Sensibilität getragen und wurde auf das Wesentliche reduziert, wobei man sich von drei Hauptüberlegungen leiten ließ: Ist es schön? Dient es einem Zweck? Beeinflusst es die Art und Weise, wie Menschen mit dem Raum interagieren? Als Antwort darauf verleihen polierte und raue Betonoberflächen, gepaart mit hölzernen Wandverkleidungen und Steinelementen, den Räumen eine rohe Materialität, während die spärlich platzierten Möbel fast an eine skulpturale Installation erinnern. Dieser Eindruck wird durch die monumentale Wendeltreppe und das natürliche Licht, das durch die raumhohen Fenster und zahlreichen Oberlichter einfällt, noch verstärkt.

Ergänzt durch eine gedeckte Farbpalette werden die reduzierten Innenräume durch die lebendige Landschaft draußen und die üppige Vegetation belebt, die sich in den zahlreichen bepflanzten Bereichen des Hauses, einschließlich eines kompakten zweistöckigen Atriums, und in den faszinierenden Spiegelungen des sich verändernden Himmels auf der Oberfläche des Swimmingpools zeigt, der dank seiner dunklen Auskleidung auch als Spiegelbecken dient. Das minimalistisch gestaltete Schwimmbad mit seiner Glasüberdachung ist ein Beispiel für die Absicht der Architekten, jedes Element des Hauses als integralen Bestandteil des Raumerlebnisses zu gestalten.